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Notarzteinsatz, aber 30 min. zu früh statt 60 min. zu spät

So, mein erster Blogeintrag – habe heute (oh inzwischen schon gestern) nämlich schon wieder ordentlich was erlebt. Eine Freundin hat mich bis Neuwiedenthal in Hamburg mitgenommen. Dort bin ich in die S-Bahn eingestiegen und nach Haburg gefahren. Dort kurz auf meinen Zug (metronom nach Uelzen) gewartet und kam auch pünktlich. Also rein in den Zug und die erste Reihe gleich genommen und mich hingesetzt. Naja, einen vierer weiter dachte ich, wäre ein Mädchen ziemlich doll am Weinen und jemand kümmert sich um sie – dann hab ich meinen Rucksack abgestellt und festgestellt, dass sie nach Luft schnappt und der Mann von der Security ist und zufällig ausgebildeter Sanitäter. Das Mädchen war echt schlecht drauf, hat gezittert, hyperventiliert und hatte wohl laut dem Sanitäter/Security einen rasend schnellen Puls, der aber kaum spürbar war, so schwach.

Sie war am weinen, nach Luft ringen und kurz vorm Spucken, außerdem auch kurz vor der Bewusstlosigkeit und hatte totalen Schock. Sie haben dann durchgeben lassen, ob ein Arzt an Board sei, es kamen aber „nur“ ein weiterer Sanitäter und eine Altenpflegerin. Die drei haben sich aber super um das Mädchen gekümmert, alles was so in einem Zug möglich ist. Da konnte man nur Kleinigkeiten helfen wie kurz Sachen zureichen. Der Security-Sanitäter meinte dann nur, dass sie auf keinen Fall in diesem Zustand bewusstlos werden darf, denn sonst hätten wir „ein ernsthaftes Problem“.

Nach 20 min. kam dann auch endlich der Krankenwagen, wobei sie inzwischen schon wieder etwas ansprechbar und besser drauf war. Die haben sie dann stabilisiert, bisschen befragt, ob sie Medikamente oder Drogen genommen hat (hatte sie beides nicht) und ob sie das schon mal hatte (hatte sie wohl vor 2 Jahren aber lange nicht so schlimm) und haben sie dann nach 10 min. draußen weiter behandelt, so dass wir losfahren konnten. War schon sehr aufregend das ganze und am meisten hat mich der Typ aufgeregt, der mit zu der schlimmsten Phase bei ihr dann den Mann vom metronom-Team fragte, wie das mit den Anschlüssen aussieht. Ich fand, da gab es gerade ganz andere Sorgen!

Naja, so sind wir mit knapp 30 minütiger Verspätung dann gestartet Richtung Uelzen. Ziemlich bald kam auch schon die Durchsage, dass der/die Anschlüsse in Lüneburg warten, ebenso in Uelzen bis auf der metronom nach Göttingen (über Hannover – den ich also brauche). Da konnte er nichts zu sagen. Kurz vor Lüneburg gab er dann durch, dass alle Richtung Hannover, Braunschweig und Göttingen hier aussteigen sollen und den IC von Binz/Rügen nach Hannover nehmen sollen, dieser wäre „freigeschaltet“ worden für uns und unsere Tickets. Also in Lüneburg raus, Gleis gewechselt, IC kam auch schon, rein und weg. Dort hat sich auch keiner beschwert, schien also wirklich bei denen angekommen zu sein, dass wir da mitfahren dürfen 😉 In Uelzen haben wir dann auch den metronom nach Göttingen überholt 🙂 Und so war ich an meiner Wohnung plötzlich 30 min. früher als ursprünglich geplant – und nicht 60 min. später. Es gibt doch noch Service in Deutschland 🙂 Am Bahn-Schalter hätte man nur gehört: Dann nehmen Sie den nächsten Zug in einer Stunde. Selbst zwei Stunden drücken die einem ja nur mit den Worten auf „Tut mir Leid, was anderes kann ich Ihnen nicht anbieten“. Ich spreche da aus Erfahrung ^^

Also eine bewegende Zugfahrt mit vorbildlicher Erste-Hilfe und vorbildlichem Service – so kann es auch mal gehen!

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